Das Kleinwalsertal liegt in den nördlichen Kalkalpen und gehört zum Land Vorarlberg, also zu Österreich. Es ist fast vollständig von Bergen umgeben und nur durch eine einzige Zufahrtsstraße über das Allgäu zu erreichen. Diese Straße führt an Oberstdorf, dem südlichsten Ort des Allgäus, vorbei. Nach einigen Kilometern überquert man an der sogenannten Walserschanze die Landesgrenze und nach einigen weiteren Fahrminuten gelangt man in die erste größere Ortschaft des Tales, Riezlern. Fährt man weiter, so erreicht man einen nach dem anderen auch die nächsten beiden Orte, Hirschegg und Mittelberg und schließlich endet das Ganze nach ca. 15 Kilometern in dem zu Mittelberg gehörenden Örtchen Baad, weshalb das Walsertal auch schon als „die schönste Sackgasse der Welt“ bezeichnet wurde.
Über vierzig Berge umringen es, davon einige, die weit über 2000 m hoch sind. Der höchste ist auch gleichzeitig der, an dem die Straße endet: der Widderstein (2533m). Mit Bergbahnen zu erreichen und im Winter mit gespurten Pisten sind die Kanzelwand (2058m) in Riezlern, das Walmendinger Horn (1990m) in Mittelberg und der Hohe Ifen (2230m). Doch neben diesen großen Schigebieten gibt es viele ruhigere und abgelegenere Touren im Sommer wie im Winter.
Das Tal war bereits in der Jungsteinzeit bewohnt, aber schriftliche Quellen gibt es erst seit 1270, als nämlich die Walser Einzug hielten. Ursprünglich wahrscheinlich aus dem schweizerischen Wallis stammend, waren die Walser Siedler, die darauf spezialisiert waren, in großen Höhen zu überleben. Berühmte Walsersiedlungen findet man in großen Teilen des Alpenraums.
Heute leben im Kleinen Walsertal ungefähr 5000 Einwohner, aber in den saisonalen Hochzeiten kommt eine große Anzahl Touristen dazu, denn das Kleinwalsertal ist eines der beliebtesten Urlaubsziele Österreichs.
Seit geraumer Zeit wird neben dem klassischen Schizirkus auch viel für einen individuelleren Tourismus getan;, Ski – und Klettertouren, Schneeschuhwandern und Canyoning werden angeboten, aber auch Mountainbiking oder im Winter Touren mit Schlittenhunden. Über Geographie und Archäologie des Walsertals informieren Museen und Ausstellungen wie die Bergschau im Walserhaus in Hirschegg; Rundwege und besondere Veranstaltungen sollen die frühere Lebensweise der Walser veranschaulichen. Unnötig zu sagen, dass es eine Unmenge Restaurants und Gastroangebote gibt, aber erwähnt werden sollten die vielen Einkehrmöglichkeiten auf Hütten bei Touren in den Bergen, wo man im Sommer einfaches, aber unheimlich leckeres regionales Essen bekommen kann.
Kurz gesagt, auch wer nicht lediglich sportlich interessiert ist, kann im Walsertal Vieles unternehmen. Doch genauso gut kann man sich ganz zurückziehen und abseits seine eigenen Wege gehen.